Im Jahr 2022 sind Psychedelika wie MDMA, Psilocybin und LSD näher denn je an der Legalisierung für medizinische Zwecke. Während sogenannte Psychonauten schon seit Generationen darauf schwören, dass sie bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen und Traumata helfen können, hat das medizinische Establishment das Potenzial psychedelischer Drogen nur langsam erkannt.
Doch in 2022 könnte der endgültige Durchbruch der Psychedelika in der Medizin kommen. Wir stellen zwei der aufregendsten Studien vor, die in 2022 weitere wichtige Meilensteine erwarten. Während wir alle gespannt auf die Studienergebnisse warten, kann man in der Zwischenzeit ganz entspannt eine Runde im Online Casino spielen.
Phase-3-Studie von Compass Pathways: Behandlung von „therapieresistenten“ Depressionen mit Psilocybin
Von allen möglichen medizinischen Anwendungen von Psychedelika ist Psilocybin bei Depressionen die bekannteste. Trotzdem sind die bisherigen Studien über die Wirksamkeit der Behandlung uneinheitlich. So stellte die Johns Hopkins Universität beispielsweise fest, dass die Substanz viermal wirksamer ist als SSRI, die derzeit gängigste Behandlung von Depressionen.
Auf der anderen Seite hat die Phase-2a-Studie von Compass Pathways zur Behandlung behandlungsresistenter Depressionen weniger positive Ergebnisse erbracht. Die im Jahr 2021 veröffentlichten Daten ergaben, dass drei Wochen nach der Behandlung bei 36,7 % der Patienten, die 25 mg Psilocybin erhielten, die Symptome um 50 % oder mehr zurückgingen, während bei 29,1 % eine ausreichende Verbesserung eintrat, um in Remission zu gehen.
Dies war zwar sicherlich positiv und wirksamer als ein Placebo, aber es waren nicht die bahnbrechenden Ergebnisse, auf die man gehofft hatte. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass es sich bei der Compass-Studie um „behandlungsresistente“ Personen handelte, d. h. alle hatten mindestens zwei weitere Versuche unternommen, ihre Depression zu behandeln, ohne Erfolg. Mit anderen Worten: Es wurde versucht, die schwersten Fälle zu behandeln.
Dennoch wird Compass Pathways im Jahr 2022 die weltweit erste klinische Phase-3-Studie mit Psilocybin beginnen. Auch hier wird versucht, behandlungsresistente Depressionen zu behandeln. Es ist zu hoffen, dass Compass Pathways durch eine Modifizierung des Behandlungsschemas die Wirksamkeit der Ergebnisse steigern kann. Aber selbst wenn die Ergebnisse ähnlich ausfallen sollten, ist es dennoch eine beachtliche Leistung. Denn man konnte einem Drittel der Patienten helfen, die bislang überhaupt keine Hilfe finden konnten.
Phase-2b-Studie von MindMed: Behandlung von Angstzuständen mit LSD-Therapie
Wenn es um die psychische Gesundheit geht, können Angstzustände besonders zerstörerisch sein. Die Panik, die sie auslösen, kann zu Störungen in allen Lebensbereichen führen. Außerdem sind sie weltweit sehr stark verbreitet. Man schätzt, dass allein in den USA etwa 19% aller Erwachsenen im letzten Jahr unter einer Angststörung litten, und 31% werden im Laufe ihres Lebens von einer Angststörung betroffen sein.
Trotz ihrer Häufigkeit sind die Behandlungsmöglichkeiten derzeit begrenzt. Mindmed hofft, das mit einer ungewöhnlichen Lösung zu ändern: der LSD-Therapie. Letztes Jahr schloss MindMed eine Phase-2a-Studie ab, in der versucht wurde, gewöhnliche Angstzustände mit ihrer Version von LSD (MM-120) zu behandeln. Nun soll noch in diesem Jahr eine Phase-2b-Studie gestartet werden und damit auch die am weitesteten fortgeschrittene Studie zum Einsatz von LSD überhaupt.
Im Gegensatz zu Psilocybin und MDMA forschen derzeit nicht viele Unternehmen an LSD, und es wurden weitaus weniger Studien mit dieser Substanz durchgeführt. Das bedeutet, dass wir uns über die Wirksamkeit weniger sicher sein können, auch wenn viele die angstlindernden Vorteile der Droge beteuern. Sollten die Ergebnisse der Phase-2b-Studie positiv ausfallen, wäre das eine gute Nachricht für alle, die mit chronischen Angstzuständen zu kämpfen haben.
Es könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass LSD in anderen Bereichen wirksam sein könnte. Derzeit testet MindMed das Medikament für viele verschiedene Anwendungsfälle, darunter: ADHS bei Erwachsenen (in Form von Mikrodosen), Depressionen, Clusterkopfschmerzen und chronische Schmerzen. Deswegen hoffen viele auf den Erfolg der Studie von MindMed, da diese womöglich ganz neue Behandlungswege für viele Krankheiten eröffnen könnte.