Propolis – wie hilft die Anwendung gegen Entzündung & Keime?

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Wie eine Art äußeres Immunsystem schützt Propolis den Bienenstock vor Viren, Bakterien und Keimen. In der Volksmedizin hat das natürliche Allroundtalent als Wundheilmittel und Antibiotikum eine lange Tradition. Aufgrund seiner nachgewiesenen antiviralen, antibiotischen und antimykotischen Wirkung schwören heute längst nicht mehr nur Imker und Naturheilkundige darauf. Es finden sich zahlreiche Produkte wie Propolis Tropfen, Tabletten, Tinkturen, Salben und Cremes, die bei den unterschiedlichsten Beschwerden Hilfe versprechen. Die Wissenschaft untersucht sogar die Anti-Tumor-Wirkung bestimmter Substanzen des natürlichen Heilmittels. Wie aber wirkt das Bienenharz im Detail? Bei welchen Beschwerden kann es helfen und wie wird es am besten dosiert und angewendet?

1. Was ist Propolis?

Unter Propolis versteht man das wertvolle Schutzharz der Bienen, das auch als Kittharz, Bienenwachs und Bienenkitt bezeichnet wird. Aufgrund seiner antibiotischen, antiviralen und antimykotischen Wirkung zählt das natürliche Antibiotikum zu den bekanntesten Naturheilmitteln der Welt. Die alten Ägypter nutzen es, um Mumien einzubalsamieren. In der Antike diente es als Wundheilmittel. Auch in der russischen Volksheilkunde wird das Wachs aufgrund seiner besonderen Heilkraft seit vielen Jahrhunderten geschätzt.

Für Bienen dient das Kittharz als eine Art externes Immunsystem. Das klebrige gelblich-braune bis schwarze Baumaterial hilft den Insekten, kleine Öffnungen, Spalten und Ritzen abzudichten. Zugleich schützt es im warmen und feuchten Klima des Bienenstocks vor der Ausbreitung von Pilzen, Keimen und Bakterien. Bestimmte Bienen sind daher ausschließlich für seine Gewinnung verantwortlich. Sie sammeln die Exsudate von Knospen, Blättern und verschiedenen Bäumen. Hauptlieferant ist die Pappel, aber auch Weide, Birke, Esskastanie, Erle, Fichte und Kiefer sind typisch. Stockbienen verarbeiten die gesammelten Grundbausteine mit Speichel, Pollenöl und Wachs zu dem süßlich bis scharf-bitteren Harz weiter. Die Zusammensetzung des Naturprodukts ist sehr unterschiedlich, entspricht aber in etwa dem folgenden Verhältnis:

  • 50 % Harz
  • 30 % Bienenwachs
  • 10 % ätherisches Öl
  • 10 % Pollen und organische Stoffe

 

Pro Jahr liefert ein Bienenvolk je nach Größe rund 50 bis 200 Gramm der kostbaren Substanz.

Infografik Propolis bgvv

2. Wie wirkt Propolis?

Das Schutzharz der Bienen wirkt stark gegen Pilze, Viren und Bakterien – nicht nur im Bienenstock. Daher hat es als natürliches Antibiotikum eine lange Tradition. Heute bestätigen Studien, dass Propolis in der Wirkung antibiotisch gegen krankheitserregende Bakterien wie beispielsweise Staphylococcus Aureus oder Salmonella Enteritidis ist. [1] Es soll darüber hinaus Entzündungen hemmen, die Zellteilung und Wundheilung fördern und das Immunsystem positiv beeinflussen. Dank eines hohen Gehalts an Antioxidantien hilft es, freie Radikale unschädlich zu machen und den Körper zu schützen.

 

Wirkstoffe

Die genaue Wirkung hängt von der Zusammensetzung ab, die stark variieren kann. Das Naturprodukt enthält bis zu 200 verschiedene Inhaltsstoffe. Entscheidend für den positiven Effekt sind vor allem:

  • Flavonoide (1,2 bis 29 %, u. a. Galangin, Apigenin und Pinobanksin)
  • Phenylsubstituierende Carbonsäuren (3 bis 50 %, u. a. Benzoe-, Zimt-, Ferula- oder Kaffeesäurenderivate)
  • Ätherische Öle (0,1 bis 8 %, u. a. Farnesol, Geraniol, Cineol, Caryophyllene, Zimtaldehyd)

 

Wichtige Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine verstärken die positive, gesundheitsfördernde und heilende Wirkung:

  • Eisen
  • Zink
  • Kalzium
  • Kalium
  • Mangan
  • Magnesium
  • Selen
  • Vitamine (A, B1, B3, E)
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide, Phenole)
  • Enzyme
  • Aminosäuren

 

Nebenwirkungen durch einen Allergietest vermeiden

Sowohl das Bienenharz selbst als auch Zusatzstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen. Zu Beginn der Anwendung sollte daher unbedingt die Verträglichkeit überprüft werden. Diese kann sich sogar bei Produkten derselben Linie ändern, da die Zusammensetzung stark variiert. Häufig sind Erzeugnisse verschiedener Bienenstöcke vermischt. Wer gegen Bienen allergisch ist, sollte genauso auf das Bienenerzeugnis verzichten wie Schwangere.

3. Welches Propolis ist das Beste?

Wer hochwertiges Propolis kaufen möchte, sollte darauf achten, dass das Naturprodukt in Reinform enthalten ist. Denn nur so kann es seine Wirkung optimal entfalten. Leider setzen viele Hersteller auf stark verdünnte Erzeugnisse oder verwenden verunreinigten Bienenkot. Trotz des oft höheren Preises lohnt es sich daher, hochwertigen Propolis Honig, Tinkturen, Cremes oder andere Produkte mit reinem Kittharz zu kaufen, bei dem die Herkunft klar angegeben ist.

yoyosan arbeitet ausschließlich mit Methoden, die technisch und wissenschaftlich auf dem neuesten Stand sind. Diese wurden mehrfach ausgezeichnet und filtern Verunreinigungen zuverlässig heraus. Herkunftsort sind rund 250.000 Bienenstöcke in Anatolien – eine Region, die für ihre über 2000 Jahre alten Wälder bekannt ist und mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Pflanzen die optimale Grundlage für das wertvolle Harz bietet. Das Produktangebot umfasst neben Propolis Honig auch verschiedene Tinkturen, Essenzen und beispielsweise Lippenbalsam.

Wie hat der Testsieger abgeschnitten?

Inhaltsstoffe
Preis-Leistungs-Verhältnis
Sonstiges
Gesamtnote
Sehr gut (1,2)

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4. Gegen welche Beschwerden hilft Propolis?

Im Bienenstock schützt das Kittharz vor Keimen, Viren und Bakterien. Aufgrund dieser positiven Wirkung wird es in der Naturmedizin seit mehreren Tausend Jahren genutzt, um auch beim Menschen die Gesundheit und Heilung zu fördern.

4.1 für starke Abwehrkräfte

Das Schutzharz der Bienen soll das Abwehrsystem ganz natürlich stärken. Krankheitserreger werden schneller und effizienter unschädlich gemacht. Das bestätigt auch eine klinische Pilotstudie. Hier nahmen Teilnehmer über 13 Tage je zweimal 250 mg des Naturprodukts ein. Das überraschende Ergebnis: Botenstoffe wie Zytokine wurden vermehrt ausgeschüttet. Diese helfen, Informationen über eingedrungene Krankheitserreger schneller an die Abwehrzellen weiterzuleiten. Zugleich beschleunigen sich die natürliche Zellerneuerung und der Stoffwechsel. Damit kann die Propolis Anwendung auch vitalisierend und regenerierend wirken.

Studien zeigen außerdem, dass das Bienenharz in seiner Wirkung nicht nur stark antibiotisch ist, sondern auch einen antioxidativen Effekt hat. [2] Dieser soll Granatapfelsaft um ein 80-Faches übertreffen. Grund dafür ist ein besonders hoher Gehalt an Phenol und Flavonoiden. Dadurch hilft es, freie Radikale zu binden, die sonst die DNA schädigen und beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Krebs auslösen können.

Für starke Abwehrkräfte werden beispielsweise Propolis Kapseln, Tropfen oder eine spezielle Immunkur angeboten. Die genaue Dosierung hängt vom jeweiligen Produkt ab.

4.2 bei Erkältung

Bewährt hat sich der Einsatz von Propolis auch bei Erkältung und speziell Atemwegserkrankungen – sowohl vorbeugend als auch zur Behandlung. Grund dafür ist die erwiesene Wirkung gegen Viren und Bakterien: Bestimmte Wirkstoffe zerstören die Zellwände von Viren und einigen Pilzen und unterbrechen so die Zellteilung von Mikroorganismen. Andere stimulieren das Immunsystem und unterstützen damit die körpereigenen Abwehrkräfte.

Eine Studie der Universität von Hodeidah hat 2012 außerdem speziell die Wirkung bei Kindern mit Atemwegsentzündungen untersucht. [3] 41 kleine Probanden bekamen eine Mischung des wertvollen Bienenharzes und Ziegenmilch. Die Ergebnisse bestätigten einen starken antimikrobiellen Effekt, durch den Propolis bei Erkältung positiv wirkt. Die Kinder erholten sich bereits nach zwei bis fünf Tagen.

Bei Atemwegserkrankungen wird eine 10-prozentige Propolis Tinktur empfohlen. Kindern von vier bis zehn Jahren sollten bei akuten Beschwerden bis zu 40 Tropfen pro Tag einnehmen. Vorbeugend oder nach der Genesung reichen zehn aus. Für Erwachsene gilt die doppelte Dosis von 80 Propolis Tropfen bei einer Erkrankung, beziehungsweise 20 vorbeugend oder nach der Genesung.

4.3 Natürliche Mundpflege

In der Mund- und Zahnhygiene hat die Propolis Anwendung eine lange Geschichte. Ursprünglich kauten die Menschen das Harz, um die Zähne zu pflegen. Aufgrund seiner leicht betäubenden Wirkung wurde es außerdem bei Zahnbehandlungen eingesetzt. Auch, wenn beides heute nicht mehr zeitgemäß ist, bleibt der Einsatz in der Zahnhygiene.

Entscheidend dafür ist die antibakterielle und entzündungsvorbeugende Wirkung des Schutzharzes der Bienen. Dadurch soll es zum einen Reizungen und Entzündungen im Mundraum lindern – beispielsweise bei Aphthen, Bläschen oder Druckstellen. [4] Auch bei Lippenherpes kann es positiv wirken und zudem rissige Lippen und Mundwinkel pflegen und beruhigen. Darüber hinaus hilft es bei manchen Fällen nachweislich, Karies und Parodontose vorzubeugen – Auslöser für beides sind Bakterien, die den Zahnschmelz angreifen und schädigen.

Angeboten werden beispielsweise Tropfen als hoch konzentrierte Basis für eine Mundspülung – häufig auch in Kombination mit wohltuender Kamille, Salbei oder Myrrhe. Die Spülung wirkt auch in engen Zahnzwischenräumen, in denen die Zahnbürste keine Chance hat.

4.4 bei Irritationen, Entzündungen und Verletzungen der Haut

Pilze, Viren und Bakterien sind häufig die Ursache von Hautentzündungen und -erkrankungen. Aufgrund seiner stark antibakteriellen und antimykotischen Wirkung kommt das Bienenharz daher traditionell bei ganz verschiedenen Hautbeschwerden zum Einsatz – von Akne bis zu Warzen, Hühneraugen, Sonnenbrand und Schürfwunden. Ob eine Propolis Creme, Salbe oder Tinktur optimal ist, hängt vom jeweiligen Fall ab.

Regelmäßig auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen kann eine Propolis Tinktur bei Akne und Unreinheiten das Hautbild verbessern, indem sie den Nährboden für Bakterien zerstört. Auf eine Salbe sollte in diesem Fall verzichtet werden, da das Fett die Poren zusätzlich verstopfen kann.

Für die Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Ekzemen und Abszessen, eignet sich hingegen eine Propolis Creme genauso wie eine Propolis Salbe oder Tinktur.

Zeigt sich keine Besserung oder ist die Erkrankung chronisch, sollte die Therapie sicherheitshalber mit einem Arzt besprochen werden. Große Abszesse können sogar zu einer Blutvergiftung führen.

Auch gegen Pilzerkrankungen ist das Bienenharz aufgrund seiner antimykotischen Wirkung stark. [5] Daher kann es beispielsweise zum Einsatz kommen, um Fußpilz wirkungsvoll zu bekämpfen. Hierzu sollte es regelmäßig und auch nach dem Abklingen der Symptome angewendet werden.

Aufgrund der zellerneuernden Wirkung des Naturprodukts kann eine Propolis Salbe oder Propolis Tinktur der Haut darüber hinaus bei Schürfwunden, Verbrennungen oder Sonnenbrand helfen, sich schneller zu regenerieren.

4.5 Schnellere Erholung bei Stress

Wie schnell sich der Organismus von Stress erholt, bestimmt der Stoffwechsel: Dieser versorgt die Körperzellen und hilft ihnen, sich zu teilen. Der Körper kann sich so regenerieren. Häufig ist der Druck durch eine Überlastung jedoch so groß, dass dieser Prozess zu langsam abläuft, um alle Reize zu verarbeiten. Das Bienenharz soll die Geschwindigkeit der Zellverjüngung verdoppeln und damit helfen, Stress zu bewältigen. Zur Behandlung werden hierzu vor allem Propolis Pulver oder Kapsel angeboten, die mehrfach täglich eingenommen werden sollen. [6]

4.6 Forschung bei Krebs?

Deutsche Forscher der Universität Bochum untersuchen zusammen mit der Deutschen Krebshilfe aktuell die Antitumor-Wirkung bestimmter Substanzen des Bienenharzes. Entstehen soll ein Medikament gegen das Neuroblastom. Unter der bösartigen Krebserkrankung leiden vor allem Kinder. Sie ist in fortgeschrittenen Stadien sehr aggressiv; eine Chemotherapie zeigt häufig keine Wirkung. In ersten Laboruntersuchungen ist es bereits gelungen, Tumore mit dem Molekül CLU-502 abzutöten. Dieses wurde aus dem Bienenprodukt des subtropischen Balsamapfels Clusia rosea gewonnen. [7]

5. Wie wird Propolis eingenommen bzw. wie dosiert man es?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das Schutzharz in seiner ursprünglichen Form anzuwenden. Es zu kauen, hat beispielsweise bei Zahnerkrankungen eine lange Tradition. Je nach Anwendungsgebiet sind jedoch andere Darreichungsformen einfacher und erzielen zugleich eine bessere Wirkung. Abhängig vom Produkt kann es sowohl eingenommen als auch äußerlich angewendet werden.

Wichtig: Wer das Bienenwachs verwenden möchte, sollte die Verträglichkeit vorab unbedingt testen.

 

Produkte und Dosierung für die innere Anwendung

  • Propolis Tinktur: sollte aufgrund ihres hohen Alkoholgehaltes verdünnt werden. Empfohlene Tagesdosis ist ein Tropfen pro Kilogramm Körpergewicht. Die Tagesdosis kann in drei bis vier Einzeldosen aufgeteilt werden.
  • Propolis Tabletten und Propolis Kapseln: enthalten den Wirkstoff meist hoch konzentriert, können einfach mitgenommen werden und entfalten ihre Wirkung direkt in Magen und Darm.
  • Propolis Pulver: lässt sich leicht in Joghurt oder Getränke einrühren und hilft Menschen, denen es schwerfällt, Tabletten zu schlucken. Wirkt direkt im Magen.
  • Propolis Spray: optimal für schwer erreichbare Hautstellen wie Schleimhäute im Mund- und Rachenraum.

 

Produkte und Dosierung für die äußere Anwendung

  • Propolis Tinktur: hilft vor allem punktuell auf die betroffene Hautstelle aufgetragen.
  • Propolis Salben, Propolis Cremes: werden sanft in die Haut einmassiert. Wichtig: Salben sind fettreicher als Cremes und sollten auf den Hauttyp abgestimmt werden.

6. Fazit: Warum ist Propolis so gesund?

Propolis ist durch seine Wirkung gegen Viren, Bakterien und Keime ein natürliches Allroundmittel. In Form von Propolis Tinktur, Tabletten oder Kapseln eingenommen, kann es das Immunsystem stärken, Erkältungen schneller abklingen lassen und sogar vor Karies und Parodontose schützen. Durch seine zellerneuernde Wirkung hilft es, Stress besser zu bewältigen. Äußerlich angewendet hält es die Haut frei von Keimen, Viren und Bakterien und unterstützt beim Kampf gegen Hautkrankheiten. Voraussetzung für eine optimale Wirkung ist eine gute Verträglichkeit und ein hochwertiges Produkt anstelle von verunreinigtem Bienenkot. Liegt keine Allergie vor, lohnt es sich, das wertvolle Bienenharz nicht nur bei akuten Beschwerden, sondern auch präventiv anzuwenden.

Quellenverzeichnis:

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31637531
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31298019
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30857719
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31260985
  5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31075821
  6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29759064
  7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26593609