Wenn der Körper sich selbst als Feind sieht
Das Immunsystem bietet im Normalfall Schutz vor Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern. Es bildet Resistenzen und Antikörper gegen unerwünschte Eindringlinge. Wenn dieser Schutzmechanismus durcheinander gerät und sich plötzlich gegen eigenes (gesundes) Gewebe richtet, spricht man von Autoimmunerkrankungen.
Autoimmunerkrankungen treten auf wenn sich das körpereigene Immunsystem fehlgeleitet gegen eigene Strukturen richtet und den eigenen Körper angreift. Dies äußert sich bei Betroffenen durch chronisch entzündliche Prozesse. Es handelt sich um einen Überbegriff für zahlreiche mögliche Ausprägungen der Fehlfunktion des eigenen Körpers. [1]
Es wird grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Oberkategorien unterschieden:
- Organspezifische Autoimmunerkrankungen: Durch eine Überreaktion des Immunsystems werden spezifische Organe angegriffen und das Gewebe wird zerstört. Dies ist die am weitesten verbreitete Form vom Autoimmunerkrankungen.
- Systemische Autoimmunerkrankungen: Diese Krankheitsform betrifft nicht spezielle Organe, sondern äußert sich anhand von entzündlichen Erkrankungen im Körper. Ca. 5-10% der Fälle sind systemische Erkrankungen.
- Intermediäre Autoimmunerkrankungen: Bei diesen Erkrankungen handelt es sich um eine Mischform oder auch Übergangsform der zuvor genannten Ausprägungen der Krankheit.
Die Entstehung vom Autoimmunerkrankungen ist noch nicht vollends erforscht. Allerdings geht man davon aus, dass einige Faktoren die Fehlfunktion des Körpers begünstigen. Sowohl erbliche, über hormonelle, bis hin zu umweltbedingten Faktoren können ausschlaggebend sein.
Die Anzeichen können sehr vielseitig sein. Allerdings zählen zu den typischen Symptomen eine erhöhte Anzahl von weissen Blutkörperchen, erhöhte Produktion von gewissen Bluteiwessstoffen sowie erhöhte Entzündungswerte im Blut. [3]
Man geht davon aus, dass weltweit ca. 5-8% der Bevölkerung an den verschiedensten Ausprägungen (Ca. 80-100 verschiedene Formen) von Autoimmunerkrankungen betroffen sind. [2]
Die Tendenz ist steigend.
Die Folgen von Autoimmunerkrankungen können aufgrund der Verschiedenheit der Ausprägungen des jeweiligen Krankheitstypes sehr vielseitig sein und sich auf nahezu alle Bereiche des menschlichen Körpers auswirken.
Was tun wenn der Schutz des eigenen Körpers bei Autoimmunerkrankungen durcheinander gerät?
Das Immunsystem ist nicht mehr in der Lage zwischen „fremd“ und „eigen“ zu unterscheiden und bekämpft infolgedessen auch gesundes Gewebe des Körpers. [4]
Betroffene erhalten im folgenden grundlegende Überblicke ausgehend von der Definition, über den Krankheitsverlauf bis hin zu den Behandlungsmöglichkeiten der jeweiligen Erscheinungsform der Erkankung.
Autoimmunerkrankungen:
Alopecia areata |
Anämie, perniziöse |
Antiphospholipid-Syndrom |
Arteriitis temporalis, Arteriitis cranialis |
Atherosklerose |
Autoimmuninsuffizienz, polyendokrine |
Churg-Strauss-Syndrom |
Colitis ulcerosa |
CREST-Syndrom |
Dermatomyositis |
Fibromyalgie |
Gastritis, chronische autoimmune |
Goodpasture-Syndrom |
Guillain-Barré-Syndrom (GBS) |
Hashimoto-Thyreoiditis |
Hepatitis, autoimmune |
Juvenile rheumatoide Arthritis |
Kälteagglutininkrankheit |
Kryoglobulinämie, essentielle |
Lichen sclerosus (LS) |
Lyme-Arthritis |
Mischkollagenose |
Morbus Addison |
Morbus Basedow |
Morbus Bechterew |
Morbus Behçet |
Morbus Crohn |
Morbus Wegener |
Morbus Werlhof |
Multiple Sklerose |
Myasthenia gravis (MG) |
Pemphigus vulgaris |
Polymyalgia rheumatica |
Polymyositis |
Polyneuropathie |
Psoriasis |
Reiter Syndrom |
Rheumatisches Fieber |
Rheumatoide Arthritis |
Sarkoidose |
Sjögren-Syndrom |
Sklerodermie |
Stiff-Man-Syndrom (SMS) |
Systemischer Lupus erythematodes (SLE) |
Takayasu Arteriitis |
Typ-I-Diabetes mellitus |
Vaskulitis |
Vitiligo (Leucopathia acquisita) |
Zöliakie |
Quellenverzeichnis:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Autoimmunerkrankung
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31279430
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/autoimmunerkrankung/
- https://www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/autoimmunerkrankungen.html