Morbus Bechterew

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Die Erkrankung Morbus Bechterew wurde nach dem russischen Neurologen, Neurophysiologen und Psychiater Wladimir Bechterew benannt, der die Erkrankung zwar nicht als erster beschrieb, aber relevante wissenschaftliche Erkenntnisse lieferte. Morbus Bechterew gehört zu den Autoimmunerkrankungen des Bewegungsapparates und befällt vor allem junge Erwachsene. Rund 350.000 Patienten tragen eine gesicherte Diagnose Morbus Bechterew, die Anzahl der nicht diagnostizierten Fälle wird deutlich höher geschätzt. Die gesamte Anzahl der Morbus Bechterew Patienten inklusive der Dunkelziffer liegt schätzungsweise bei rund 1,75% der erwachsenen Bevölkerung. [1] Verbreitet ist die Erkrankung wie unter Frauen, so auch unter Männern, wobei männliche Patienten viel häufiger betroffen sind und unter stärkeren Verläufen leiden. Die Häufigkeit der Erkrankung nach Geschlecht liebt bei 3:1 im Verhältnis zwischen Männern und Frauen.

1. Was ist Morbus Bechterew?

Bei Morbus Bechterew handelt es sich um eine entzündlich-rheumatische Autoimmunerkrankung, welche chronisch verläuft und mit massiven Schmerzen und der Versteifung verbunden ist. Die medizinische Bezeichnung für Morbus Bechterew ist Spondylitis ankylosans, was in der Übersetzung aus dem Lateinischen „Versteifende bzw. verbiegende Wirbelentzündung“ bedeutet. Morbus Bechterew gehört zu den Spondylarthropathien, also Erkrankungen der Wirbelsäule und befällt die Lendenwirbelsäule, die Brustwirbelsäule sowie das Iliosakralgelenk, der Befall der Halswirbelsäule ist in der Regel sehr selten.

2. Welche Ursachen hat Morbus Bechterew?

Die Entstehung von Morbus Bechterew ist idiopathisch, ein genauer Ursprung oder Auslöser ist nicht bekannt. Dabei handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung. Es bestehen Annahmen, dass eine familiäre Disposition, also eine erbliche Veranlagung eine Rolle spielt. 95% aller Patienten mit Morbus Bechterew weisen das Erbmerkmal HLA-B27 auf, welcher zwar auch in der gesunden Bevölkerung auftritt, dies aber deutlich seltener der Fall ist. Rund 8% der Menschen ohne Morbus Bechterew tragen ebenfalls das Erbmerkmal, ohne, dass es zum Ausbruch der Erkrankung kommt. Die Pathogenese, also die genaue Entstehung, sowie der Grund, warum manche Träger von HLA-B27 an Morbus Bechterew erkranken und andere nicht, ist ungeklärt. Vermutet wird auch eine Kombination aus Erbmerkmalen, die letztlich zu Morbus Bechterew führen. Ebenso ist ungeklärt, warum auch Menschen ohne das Erbmerkmal an Morbus Bechterew erkranken können.

Neben der Vererbung bestehen Vermutungen, dass eine Infektion der Harnwege oder des Verdauungstraktes für den Ausbruch der Spondylitis ankylosans mitverantwortlich sein  [2]

3. Welche Symptome & Anzeichen sprechen für Morbus Bechterew?

Die Symptomatik von Morbus Bechterew ist sehr typisch. Schmerzen sind ein zwingendes Leitsymptom der Erkrankung. Zu Beginn treten tiefsitzende Rückenschmerzen nachts und nach dem Aufstehen auf, Patienten klagen über Anlaufschwierigkeiten, benötigen eine längere Zeit um das komplette Bewegungsausmaß und eine Schmerzfreiheit beim Bewegen zu erreichen. Neben den Rückenschmerzen sind folgende Bereiche bereits im Frühstadium häufig betroffen:

  • Knie
  • Hüfte
  • Ellenbogen
  • Sehnen am ganzen Körper
  • Nacken
  • Schultern
  • Füße

Ebenso verspüren einige Patienten eine anhaltende Müdigkeit, Verlust der Vitalität und Energie, Schmerzen beim Niesen oder Husten sowie einen Gewichtsverlust.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung entwickelt sich eine Steifigkeit in der ganzen Wirbelsäule, beginnend mit der Lendenwirbelsäule. Im Bereich der Brustwirbelsäule kann es zu einer Deformität kommen, wodurch der Patient in eine dauerhaft gebückte Haltung mit einer zunehmenden, starken Kyphose gezwungen wird. Eine Kyphose ist die vermehrte Wölbung der Wirbelsäule nach Außen und die Entstehung eines Buckels. Durch die anhaltenden Entzündungen kann es zu Schmerzen in den Augen kommen, auch die Sehkraft lässt mit der Zeit nach, wenn der Sehnerv durch entzündliche Prozesse betroffen ist. Bei rund 20 % der Patienten können auch innere Organe wie Herz und Nieren betroffen sein, eine Herzrhythmusstörung ist hier oft die Folge. Neben den durch Entzündung bedingten Symptomen kann es ebenso zu Dysfunktionen im Bereich des Magen-Darm-Traktes kommen sowie zum Schwund der Knochendichte. Patienten im späteren Stadium von Morbus Bechterew haben eine höhere Neigung zu Knochenbrüchen. [3]

Insgesamt kranken Patienten mit Morbus Bechterew an sich verändernden Bewegungsmustern. Durch die anhaltenden Schmerzen werden Ausweichbewegungen und Schonhaltungen in Anspruch genommen, der Bewegungsapparat verändert sich pathologisch und der komplette Bewegungsapparat ist durch die Zusammenhänge der Bewegungs- und Haltungsmuster betroffen. Durch die Versteifung der Wirbeln nimmt die Größe der Bewegungen immer weiter ab, Betroffene im fortgeschrittenen Stadium von Morbus Bechterew bewegen sich langsam und benötigen eine längere Zeit, um aus einer Position in eine andere zu wechseln, wie bspw. aus der liegenden Position in die stehende zu kommen.

4. Wie diagnostiziert man Morbus Bechterew?

Die Diagnostik ist von höchster Bedeutung, da nur durch eine früh angesetzte und fundierte Behandlung der Verlauf gemildert werden kann. Morbus Bechterew wird in sehr vielen Fällen zu spät oder gar nicht diagnostiziert, vor allem, wenn die chronische Autoimmunerkrankung in einem späteren Lebenszeitpunkt auftritt. Da die Symptome sehr schleichend auftreten können, wird zu Beginn von typischen Erkrankungen wie Arthrose ausgegangen und keine weitere Diagnostik im Frühstadium vorgenommen. Um die Diagnose Morbus Bechterew zu sichern benötigt es mehrerer Verfahren.

Anamnese

Ein Arztgespräch ist sehr hilfreich, um die ersten Anzeichen von Morbus Bechterew festzustellen. Besteht ein Verdacht, so wird ein ausführliches Gespräch geführt, in dem die kompletten Erstsymptome erfragt werden. Ebenso gehört die Krankheitsgeschichte der Familie zu den wichtigsten Punkten in einem Anamnesegespräch, um die Vererbung zu prüfen. Neben der aktuellen Anamnese (akute Beschwerden) sowie der Familienanamnese werden auch die Bereiche Ernährung, Beruf, Vorerkrankungen, Medikation sowie sozialer Umstände erfragt.

Blutuntersuchungen

Ein weiterer Test zum Diagnostizieren von Morbus Bechterew ist eine Laboruntersuchung des Blutes. Neben den erhöhten Entzündungswerten, welche in der Regel bei einer bestehenden chronisch-entzündlichen Erkrankung vorliegen, wird das Blut speziell auf das Protein HLA-B27 untersucht, welches ein Erbmerkmal von Morbus Bechterew darstellt und in den meisten Fällen vorhanden ist.

Körperliche Untersuchungen

Bei einer körperlichen Untersuchung wird geprüft, wie groß das schmerzfreie Bewegungsausmaß ist, ebenso werden die vom Patienten empfundenen Schmerzen lokalisiert. Auch ein Druckschmerz wird zu der Diagnostik herangezogen. Ebenso wird der Brustumfang beim Ein- und Ausatmen gemessen und bewertet. Um die Beweglichkeit und den Grad der Versteifung der Wirbelsäule zu bestimmen, wird der Abstand zwischen den Fingerspitzen und dem Boden gemessen, wenn der Patient sich nach vorne beugt.

Bildgebende Verfahren

Zur Sicherung der Diagnose kann ein bildgebendes Verfahren herangezogen werden, insbesondere wird bei der Diagnostik ein MRT verwendet. Mit einem MRT sowie Röntgen kann die Abnutzung der Wirbelsäule, Verknöcherung und der Zustand der Bandscheiben bewertet werden. Ein MRT ist aber nur in einem fortgeschrittenen Stadium aussagekräftig, zu Beginn der Erkrankung ist ein bildgebendes Verfahren in der Regel ohne Befund.

5. Wie ist der typische Krankheitsverlauf?

In der Regel bricht die Bechterew Krankheit zwischen dem 15. Und dem 35. Lebensjahr erstmalig aus. Die Verläufe unterscheiden sich stark, in einigen Fällen kommt es trotz Ausbruch der Erkrankung zu einem Stillstand, der sich über das gesamte Leben des Patienten nicht verändert. In der Regel schreitet aber die Autoimmunerkrankung voran und versteift nach und nach die Wirbelsäule. Beginnend in der Lendenwirbelsäule sowie dem Kreuzdarmbein-Gelenk breitet sich die Entzündung und anschließende Versteifung in der Wirbelsäule und anderen Gelenken aus. Die entzündeten Gelenke verknöchern nach einiger Zeit, was zu einer Bewegungseinschränkung, aber auch einer deutlichen Schmerzreduktion führt. Eine Verknöcherung geht mit der Beschädigung und kompletten Zerstörung der Bandscheiben einher und ist nicht reversibel, eine normale Bewegung kann in dem betroffenen Gelenk oder Abschnitt der Wirbelsäule nicht mehr hergestellt werden.

Die Prognose ist sehr unterschiedlich. Bei einer gut gewählte, medikamentösen Behandlung sowie ausreichend Bewegung können die Symptome stark gelindert werden, ein normales Leben ist möglich und auch die Arbeitsfähigkeit kann erhalten bleiben. Heilbar ist Morbus Bechterew nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht, auf die Lebenserwartung nimmt die Erkrankung keinen Einfluss.

6. Welche Behandlungsmethoden bzw. Therapien gibt es?

6.1 Schulmedizin

Um die Autoimmunerkrankung zu behandeln bedarf es in der Regel zwei Medikamente. Verwendet werden zum einen Nichtsteroidale Antirheumatika bzw. Antiphlogistika, welche entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Mit diesen Medikamenten ist es den Patienten möglich, pathologische Bewegungsmuster zu vermeiden. Die Lebensqualität ist durch die Einnahme der Entzündungshemmer und Analgetika deutlich höher. Ein weiteres entzündungshemmendes Medikament, welches zur Behandlung von Morbus Bechterew verwendet wird, ist ein TNF-Hemmer. Ein TNF-Hemmer ist ebenso ein Antiphlogistikum, welchen auch bei anderen rheumatischen und entzündlichen Erkrankungen sowie Krebserkrankungen angewandt wird. Die Abkürzung TNF steht für den Tumornekrosefaktor, welcher für schmerzhafte und destruktive Entzündungsprozesse im Körper verantwortlich ist.

Zunehmend wird auch die Wirbelsäulenchirurgie Interessant bei der Behandlung von Morbus Bechterew. Operationen an der Wirbelsäule nehmen in den letzten Jahren zu und sollen einer Verknöcherung und degenerativen Veränderung der Wirbelkörper entgegenwirken. Insbesondere bei Brüchen oder Rissen der Wirbel wird operativ eingegriffen. Durch Operationen, welche auch minimal-invasiv, also mit nur kleinen Verletzungen durchgeführt werden können, soll auch eine nicht zumutbare Verformung der Wirbelsäule verhindert werden.

6.2 Naturheilkunde

Für eine Reduktion von Schmerz und zur Linderung der Entzündungen wird häufig CBD eingesetzt. Beim CBD handelt es sich um ein Cannabinoid, welches aus der Hanfpflanze gewonnen wird und keine psychoaktive Wirkung aufweist. [4] Der Wirkstoff wird von Patienten in einer flüssigen Form, meist als ein Öl, eingenommen und kann eine schmerzlindernde und entspannende Wirkung verschaffen.

6.3 Alternative Therapieformen

Zu den alternativen medizinischen Verfahren, welche bei Patienten mit Morbus Bechterew Anklang finden können, gehört beispielweise die Akupunktur. Manche Betroffene verspüren eine höhere Vitalität, einen vergrößerten Bewegungsausmaß sowie eine Schmerzreduktion nach einer regelmäßigen TCM-Behandlung.

6.4 Heilmittel

Sowohl Ergotherapie, als auch Physiotherapie sind wichtige Bestandteile einer Behandlung. Mit den Heilmittelerbringern sollen pathologische Bewegungsmuster unterbrochen werden und gesunde Abläufe angebahnt. Ebenso sind Schmerzreduktion, Rückenschule und das Entwickeln von Strategien für den Alltag wichtige Inhalte der therapeutischen Behandlung. In der Behandlung sollen Übungen erlernt und durchgeführt werden, die der Verkrümmung der Wirbelsäule entgegenwirken und einen Rundrücken vermeiden sollen. Auch die Gangfähigkeit soll mit einem gezielten Training erhalten bleiben.

Zu der therapeutisch angewandten Schmerztherapie gehören Thermoapplikationen. Dabei handelt es sich um das gezielte Erwärmen oder Abkühlen der betroffenen Regionen, wie zum Beispiel die Lendenwirbelsäule. Ob eine Wärmebehandlung oder eine Kryotherapie angenehmer und zielführender ist, ist je nach Patient individuell. Einige Menschen empfinden eine deutliche Erleichterung durch das Abkühlen der entzündeten Stellen, während andere Patienten die schmerzlösende und lockernde Wirkung der Wärme schätzen. Für die thermische Behandlung werden Moorpackungen, Paraffin, Bäder, Körperkissen oder Kühlakkus verwendet. Nach mehreren Wiederholungen der Thermoapplikation kann die Strategie auch für das Zuhause übernommen werden.

6.5 Psychologische Betreuung und Selbsthilfegruppen

Wie bei vielen anderen Erkrankungen ist auch bei Morbus Bechterew der Bedarf an einer Begleitung hoch. Vor allem Schmerzen wirken sich negativ auf die Psyche der Betroffenen aus, auch die Aussicht auf einen schnellen Verlauf mit einem Rundrücken ist für Patienten deprimierend. In einer Selbsthilfegruppe können Erfahrungen ausgetauscht werden und ebenso neue Strategien entwickelt werden, um die Symptomatik zu lindern und den Verlauf positiv zu beeinflussen.

7. Gibt es Hausmittel bei Morbus Bechterew?

Zu den klassischen Hausmitteln gehören vor allem Wärmeflaschen oder Körperkissen, die den Schmerz lindern sollen. Neben der Wärmeanwendung ist es vor allem die Aktivität, die den Verlauf positiv beeinflussen kann. Viel Bewegung, das Vermeiden von pathologischen Schonhaltungen sowie eine stets anhaltende Dynamik mit Dehnübungen und leichten sportlichen Aktivitäten können dabei helfen, die Ausprägung der Symptome massiv zu reduzieren. Durch den Erhalt der Beweglichkeit einzelner Gelenke verläuft Morbus Bechterew milder und die Fähigkeit zu gehen sowie eine aufrechte Haltung können in einigen Fällen über das gesamte Leben erhalten werden.

8. Wie kann man vorbeugen?

Das Vorbeugen von Morbus Bechterew ist nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft unmöglich. Da es sich um eine, vermutlich auch durch Vererbung bedingte, Autoimmunerkrankung handelt, nimmt der Mensch einen Einfluss darauf.

9. Spielt die Ernährung eine Rolle bei Morbus Bechterew?

Obwohl die gesunde und ausgewogene Ernährung in der Regel stark am Krankheitsverlauf vielerlei Indikationen beteiligt ist, kann der Verlauf von Morbus Bechterew kaum darüber beeinflusst werden. Der einzige interessante Aspekt zum Erhalt der Bewegungsfähigkeit ist Kollagen. Beim Kollagen handelt es sich um ein Strukturprotein, welches in der Haut, in Sehnen und Bändern sowie in Knochen vorkommt und sowohl vom Körper selbst produziert werden kann, als auch über die Ernährung aufgenommen. Die körpereigene Produktion von Kollagen lässt ab dem 25.-30. Lebensjahr nach, wodurch es unter anderem zur Gewebserschlaffung führt. Für Patienten mit Morbus Bechterew ist das Strukturprotein interessant, weil es die Elastizität der Bänder fördert, Knochen stabil und elastisch hält und gleichzeitig Gelenke pflegt und versorgt. Mit dem Strukturprotein kann zum Beispiel ein geschädigter Gelenkknorpel wieder aufgebaut werden. Auch die Bandscheiben benötigen Kollagen, um stabil, widerstandsfähig und funktionsfähig zu bleiben. Kollagen ist ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten, insbesondere in den Knochen. Eine Knochenbrühe kann also den Menschen dabei unterstützen, den Verlauf zu lindern. Ein weiterer Lieferant von Kollagen ist Gelatine, welche sowohl in Süßspeisen, als auch in herzhaften Speisen verwendet wird.

Neben Kollagen sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten und den Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgen. Ein gestörter Säure-Basen-Haushalt wird als fördernd für Entzündungen angesehen, daher sollte man die Einnahme von ungesunden Lebensmitteln wie zum Beispiel raffinierter Zucker, ungesättigte Fettsäuren sowie Alkohol verzichten oder diese wenigstens reduzieren.

10. Welche Sportarten sind für Patienten mit Morbus Bechterew geeignet?

Um den Schmerz nicht zu provozieren sollten die Patienten auf alle Sportarten verzichten, die mit plötzlichen, ruckartigen Bewegungen zusammenhängen oder ein erhöhtes Verletzungsrisiko beinhalten. Dazu gehören diverse Ballsportarten, Ski fahren, Snowboard, Eiskunstlauf, Skateboard oder Inlineskates. Auch Sportarten, welche mit hohen Sprüngen verbunden sind, sollten nicht mehr aktiv ausgeübt werden, dazu gehört insbesondere Ballett und Gymnastik. Die Schmerzen können sehr plötzlich auftreten und den Patienten in eine gefährliche Situation bringen.

Ein umstrittenes Thema ist die Sportart Reiten. Einerseits stabilisiert die Bewegung auf dem Pferd die autochthone Rückenmuskulatur, erhält die Wirbelsäule beweglich und erfordert eine aufrechte Haltung, andererseits können die Stöße durch die Bewegung des Pferdes häufig nicht mehr ausgeglichen werden, was zu Schmerzen führt. Mit eine reittherapeutischen Begleitung ist es vielen Patienten dennoch möglich, weiterhin gemäßigt zu reiten.

Positiv sind hingegen ruhige, bewusste Sportarten wie Walken, Wandern, leichtes Joggen, Schwimmen, Yoga und Pilates. Auch Kraftsport kann gemäßigt ausgeführt werden um die Muskulatur zu stärken und den Bewegungsapparat in seiner Funktionalität unterstützen. Beim Kraftsport sollte man auf eine eher geringe Belastung, eine hohe Wiederholungszahl und vor allem eine korrekte Ausführung achten, um pathologische Bewegungsmuster und Schonhaltungen auszuhebeln.

Quellenverzeichnis:

  1. https://www.bechterew.de/inhalt/morbus-bechterew/haeufig-gestellte-fragen/
  2. https://flexikon.doccheck.com/de/Spondylitis_ankylosans
  3. http://www.gesundheits-lexikon.com/Knochen-Gelenke-Sehnen-Muskeln-Bindegewebe/Morbus-Bechterew/Anamnese.html
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25497646
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