Inhalt
1. Was ist Teebaumöl?
Der australische Teebaum gehört zu der Familie der Myrtengewächse und wird von den Aborigines geschätzt: Die Blätter des Baums werden zur Behandlung von Fieber, Grippe und Erkältungen, sogar bei Verstopfung verwendet. Die Blätter enthalten das Öl des Baums, denn dieses hat eine medizinische Wirksamkeit. Zum ersten Mal extrahierte man 1925 das Öl des Teebaums und nutzte es als Alternative zu Phenol. Kurz darauf entdeckte man das Penicillin und andere Antibiotika wurden entwickelt – damit trat das Öl des Teebaums in den Hintergrund. Allerdings erlebt das alternative Heilmittel seit einigen Jahren ein Comeback.
Das Öl wird aus den Blättern und Trieben des Teebaums destilliert: Für einen Liter Öl benötigt man 100 kg Pflanzenmaterial. Das ist eine ganze Menge, und entsprechend kostbar ist das Öl.
Welche Anwendungen kommen in Frage?
Die australischen Ureinwohner kochen die Blätter und inhalieren oder schlürfen den so gewonnenen Sud. Heute wird
- Teebaumöl gegen Pickel
- Teebaumöl gegen Warzen
- Teebaumöl gegen Nagelpilz
- Teebaumöl gegen Herpes
empfohlen.
In verschiedenen Kosmetika soll es als Pflegemittel für die Haut oder die Haare verwendet werden. Aber sind diese Anwendungen wirklich empfehlenswert? Wie sieht es mit der medizinischen Wirksamkeit aus? Kann Teebaumöl beim Inhalieren eine Wirkung entfalten?
2. Wie wirkt Teebaumöl?
Dem Öl des Teebaums wird
- antibakterielle
- fungistatische
- antivirale
- antiseptische
- virustatische
- entzündungshemmende
- desinfizierende
Wirkung nachgesagt.
Diese Eigenschaften des Öls stehen bei zahlreichen Erkrankungen im Mittelpunkt. Und genau aus diesem Grund ist das Öl des Teebaums in der Naturheilkunde so gefragt. Allerdings wird Teebaumöl für die Haare, die Haut und andere kosmetische Anwendungen ebenfalls genutzt.
Was das Öl des Teebaums so wertvoll und wirksam macht, sind seine Inhaltsstoffe. Und zu denen zählen
- Terpine
- Terpineol
- Terpinole
- Myrcen
- Phellandren
- Pinen
- Limone
- P-Cymen
- und Cineole.
Insgesamt besteht das Öl aus mehr als 100 Substanzen. Mit einem Anteil von 40 % sind Terpine-4-ol enthalten, Alpha-Terpine machen weitere 20 % aus. Terpineol ist mit 3 % bis 4 % enthalten. Das Öl ist im Gegensatz zu Phenol nicht giftig und zeigt eine 11mal bis 13mal höhere Wirksamkeit.
Es ist stärker bakterizid und fungizid als Eukalyptusöl und auch die antimikrobielle Wirkung ist medizinisch belegt. Allerdings ist das Öl so stark wirksam, dass es unverdünnt als gesundheitsschädliche Substanz eingestuft wird.
Für viele Jahre war das Öl ein Standardantiseptikum für Operationen. Insbesondere bei Eingriffen im Bereich des Mundes wurde es verwendet. Und auch während des Zweiten Weltkrieges war es in der Erste-Hilfe-Ausrüstung der australischen Soldaten in den Tropen Standard. Allerdings stand nach dem Krieg dann Penicillin zur Verfügung, sodass das Öl ersetzt werden konnte. Andere Antibiotika folgten, und es geriet in Vergessenheit. Erst seit dem steigenden Interesse an Ethnomedizin und Naturprodukten, etwa seit den 1970er Jahren, wächst die Beliebtheit des natürlichen Öls wieder. Heute wird es in der Alternativmedizin therapeutisch genutzt.
3. Welches Teebaumöl ist das Beste?
Von der Teebaumöl Anwendung hängt ab, welches Teebaumöl man kaufen sollte. Geht es nur darum, die Haare zu pflegen, so ist ein ölhaltiges Shampoo mit zahlreichen Inhaltsstoffen ausreichend. Allerdings gibt es auch naturreines und unreines Öl im Handel. Das naturreine Öl stammt vom australischen Teebaum mit dem botanischen Namen Melaleuca Alternifolia. Und zwar zu 100 %. Wird das Öl mit anderen Ölen verdünnt, mit Parfüm oder haltbarmachenden Chemikalien versetzt, spricht man von unreinem Öl.
Etwas Vorsicht ist geboten, weil derzeit auch andere, artverwandte Öle unter der Bezeichnung „Teebaumöl“ vertrieben werden. Diese Öle werden zwar aus Baummaterial gewonnen, aber es handelt sich hierbei um die Pflanzengattungen Baeckea und Kunze, um Leptospermum und Melaleuca. Korrekt vertrieben handelt sich bei den Ölen aus Myrthengewächsen beispielsweise um Cajeputöl oder Niauliöl, bei Ölen aus Pflanzen der Gattung Kunze ericoides um Kanukaöl sowie um Manukaöl (gewonnen aus der Südseemyrte).
Für die Teebaumöl Anwendung ist der Gehalt an Terpinen-4-ol ausschlaggebend: Dieser Inhaltsstoff ist für die antiseptische und die antimikrobielle Teebaumöl Wirkung ausschlaggebend.
Ein empfehlenswertes naturreines Teebaumöl ist beispielsweise das Produkt Tea Tree Oil von BEAU-PRO. Der Hersteller empfiehlt das Öl für die Behandlung von Akne, gegen unreine Haut und gegen Pickel, sowie auch für die Haare. Es handelt sich hierbei um 100 % naturreines Öl von sehr guter Qualität, das in einer Lichtschutz-Glasflasche (braunes Glas) geliefert wird. Kunststoffflaschen sind für die längere Aufbewahrung und Lagerung des Öls nicht geeignet, weil das Öl Kunststoffe angreift.
Wie hat der Testsieger abgeschnitten?
Inhaltsstoffe | |
Preis-Leistungs-Verhältnis | |
Sonstiges | |
Gesamtnote |
So gewichten wir die einzelnen Kategorien:
- Inhaltsstoffe
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Sonstiges
Angaben in Prozent
4. Gegen welche Beschwerden hilft Teebaumöl?
Das Öl des Teebaums wird im Haushalt eingesetzt, um muffige Gerüche aus Kleidungsstücken zu vertreiben, um Insekten und Mücken aus den Schlafräumen fern zu halten, verdünnt im Putzwasser zur Reinigung von Oberflächen, aber natürlich auch für die körperliche und seelische Gesundheit.
Das kann das Öl:
- Es wirkt antimikrobiell und klärt das Hautbild.
- Die Wundheilung wird gefördert.
- Es stabilisiert die Psyche.
- Das Immunsystem wird gegen Erkältungskrankheiten und grippale Infekte stimuliert.
- Es lindert Ängste.
- Mykotische Erkrankungen der Haut und der Nägel klingen ab.
- Es mildert psychosomatische Beschwerden.
- Das Wachstum von Exchericchia coli, MRSA, Streptococcus pyogenes und weiteren verschiedenen Bakterien wird gehemmt.
- Es wirkt gegen Stress.
- Es tötet Herpesviren ab.
- Das Selbstvertrauen wird gestärkt.
- Lustlosigkeit klingt ab, der Antrieb wird gestärkt.
Aber wie konkret wirkt das Öl bei welcher Indikation? Wie sollte es dosiert werden? Studien und Erfahrungsberichte geben Hinweise. Allerdings sollte immer bedacht werden: Die Dosierung von ätherischen Ölen ist nicht ganz einfach, denn der Gehalt an Wirkstoffen schwankt ganz natürlich. [1] Bei Kindern, während der Schwangerschaft und bei Menschen mit Überempfindlichkeiten darf das Öl nur sehr vorsichtig angewendet werden.
4.1 gegen Pickel
Das Öl sollte großzügig mit einem Trägeröl vermischt werden, damit es nicht zu Hautirritationen oder Überempfindlichkeiten kommt. Pickel bilden sich, wenn Bakterien oder andere Erreger in gereizte oder verletzte Haut eindringen und vom Immunsystem abgefangen werden. Das Öl entfaltet hier also seine reinigende Wirkung. Ein bis zwei Tropfen des Öls werden mit einem Wattestäbchen auf den Pickel aufgetupft.
Eine andere Möglichkeit der Hautreinigung mit dem Öl: Ein bis zwei Tropfen des Öls werden auf einen mit Wasser befeuchteten Wattebausch getropft. Die betroffene Haut wird vorsichtig damit abgetupft. Das Öl darf weder auf großflächig auf der Haut angewendet werden, noch darf es in die Augen oder auf die Schleimhäute von Mund und Nase gelangen.
4.2 gegen Warzen
Für die Behandlung von Warzen wird zweimal täglich ein Tropfen des reinen Öls auf die Warze gegeben. [2] Warzen werden von Viren verursacht, die das Öl innerhalb von einigen Tagen oder Wochen abtötet. Verursacht reines Teebaumöl gegen Warzen Schmerzen auf der Haut, können auch ein paar Tropfen des Öls (etwa fünf bis zehn) in warmes Wasser gegeben werden. Die betroffenen Körperteile werden dann in dem Wasser gebadet.
4.3 gegen Nagelpilz
Die antimykotische Wirkung des Öls bewährt sich auch gegen Nagelpilz. Das Öl dringt in den Nagel ein und wird von der Haut rund um den Nagel aufgenommen, sodass die Infektion nicht nur äußerlich bekämpft wird. Für die Behandlung werden fünf bis zehn Tropfen Öl in warmes Wasser gegeben. Bei Nagelpilz am Fuß werden die Füße zweimal täglich in einem solchen Fußbad behandelt, anschließend werden die Nägel mit dem reinen Öl bestrichen. Sind die Fingernägel von der Infektion betroffen, wird mit den Händen so verfahren. Auch Fußpilz kann so behandelt werden. Wichtig ist, dass Strümpfe, Socken und Schuhe während der Behandlungszeit immer wieder desinfiziert werden, sonst kann eine erneute Ansteckung über die Kleidungsstücke erfolgen.
4.4 gegen Herpes
Die verschiedenen Herpes-Erkrankungen gehen auf Viren zurück, gegen die das Immunsystem letzten Endes machtlos ist. Teebaumöl gegen Herpes wurde in Studien untersucht – das Öl wirkt gegen die Viren. Zur Behandlung werden mehrmals täglich wenige Tropfen des reinen Öls auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen.
4.5 für die Haare
In Shampoos, Spülungen und anderen Haarpflegeprodukten soll das Öl des Teebaums kosmetische bis medizinische Wirkung entfalten. [3] Sind die Haare einfach nur fettig, hilft ein normales Shampoo auch. Schuppt allerdings die Kopfhaut oder juckt sie besonders stark, kann eine bakterielle Hautinfektion oder ein mykotische Erkrankung die Ursache sein. In diesem Fall hilft es, sieben Tropfen reines Teebaumöl mit dem normalen Shampoo zu mischen und die Mischung in die Kopfhaut einzumassieren. Dort darf das Öl kurz einwirken. Erst danach wird das normale Shampoo ohne Ölbeimischung in den Längen der Haare verwendet und anschließend ausgewaschen.
Ist die Kopfhaut sehr trocken, darf diese Öl-Shampoo aber nur einmal in der Woche oder alle zwei Wochen angewendet werden. Denn das Öl des Teebaums trocknet die Haut noch weiter aus. Gegen Haarausfall soll das Öl ebenfalls wirken, aber hier ist die Studienlage noch nicht ganz klar.
4.6 bei Insektenstichen
Die entzündungshemmende Wirkung des aus dem Teebaum gewonnenen Öls, kann bei Wespenstichen, bei Bremsenstichen und Moskitostichen den Juckreiz mildern und eine größere Schwellung verhindern. [4] Was aber noch viel wirksamer ist: Insekten mögen den Geruch des Öls nicht. Ein paar Tropfen des Öls auf der Kleidung hält nicht nur Stechmücken, sondern auch Bremsen und Wespen ab.
4.7 in der Zahnpflege
Wer häufiger unter Zahnfleischentzündungen leidet, kann die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung des Öls sinnvoll nutzen. [5] Da das Öl des Teebaums Wunden schneller abheilen lässt, gehen kleinere Verletzungen im Mundraum schneller zurück. Mundgeruch wird durch die antiseptische und antibakterielle Wirkung des stark riechenden Öls unterbunden.
4.8 Inhalation bei Halsschmerzen und Erkältung
Geht es nur darum, Halsschmerzen in der Erkältungszeit zu lindern, muss man nicht mit Teebaumöl inhalieren. Im Falle einer Erkältung reicht es aus, ein paar Tropfen des Öls mit Wasser zu verrühren und zweimal täglich mit der Mischung zu gurgeln. Das Öl tötet die Erreger im Hals ab, so dass sich der Rachenraum schnell erholen kann und der Hals nicht mehr schmerzt.
Anders sieht es aus, wenn auch die oberen Atemwege betroffen sind – hier hilft eine Inhalation mit dem Öl des Teebaums. [6] Man sollte dann man eine Schüssel mit heißem Wasser bereitstellen, ein paar Tropfen des Öls hineingeben und den Kopf über die Schüssel halten. Ein über den Kopf gelegtes Handtuch hält den heißen Dampf mit Teebaumöl beim Inhalieren vor dem Gesicht. Tiefes Ein- und Ausatmen über mehrere Minuten sorgt dafür, dass sich das Öl mit dem Dampf in den Atemwegen verteilen und seine antimikrobielle Wirkung entfalten kann. Die Atemwege werden so schnell wieder frei.
4.9 zur Wundheilung
Kleinere Schrammen und Kratzer, sowie Prellungen und Hämatome heilen schneller ab, wenn die Haut an der betroffenen Stelle mittels Wattebausches mit ein paar Tropfen des Öls betupft werden.
4.10 bei Asthma
Das Öl des Teebaums kann Krämpfe lösen und Entzündungen hemmen. [7] Ein Asthmaanfall stellt erst einmal einen Krampfanfall mit Atemnot dar. Im Notfall ist die Behandlung mit dem Öl des Teebaums vermutlich nicht schnell genug machbar, aber bei chronischem Asthma kann mit dem Öl inhaliert werden. Dazu werden ein paar Tropfen des Öls in eine Schüssel mit kochendem Wasser gegeben, der heiße Dampf wird eingeatmet. Allerdings sollte die Behandlung nur nach Rücksprache mit einem Facharzt erfolgen!
5. Wie wird Teebaumöl eingenommen bzw. wie dosiert man es?
Das Öl des australischen Teebaums ist hochwirksam und darf eigentlich nicht in reiner Form auf der Haut angewendet werden. [8] Da das Öl so stark ist, kann es allergische Reaktionen auslösen und trocknet die Haut aus. Bei den meisten Indikationen wird das Öl daher verdünnt mit Wasser oder mit einem Trägeröl verwendet.
Wird das Teebaumöl gegen Pickel, gegen Warzen oder Pilzinfektionen auf die Haut aufgetupft, reichen ein bis zwei Tropfen je Anwendung. Wird die betroffene Haut in Bädern behandelt, gibt man fünf bis zehn Tropfen Teebaumöl gegen Nagelpilz oder gegen Fußpilz in das warme Wasser. Von einer innerlichen Anwendung des Öls ist (mit Ausnahme des Inhalierens, bei dem der ölhaltige Dampf in die Atemwege gelangt) abzusehen!
6. Fazit: Warum ist Teebaumöl so gesund?
Bakterien, Viren und Pilze werden in ihrem Wachstum gehemmt und können sich nicht vermehren – so zusammengefasst die Teebaumöl Wirkung. Das Öl ist antibakteriell, antiviral und antimykotisch. Es kann daher alle Arten von entzündlichen Erkrankungen der Haut lindern und gegen Unreinheiten eingesetzt werden. Die antimikrobielle Wirkung des Öls hilft dem Immunsystem, mit Erkältungskrankheiten klar zu kommen. Allerdings sollte man darauf achten, hochwertiges Teebaumöl zu kaufen, das in naturreiner Form vorliegt. Ist das Öl mit anderen Ölen gemischt, verändert sich der Gehalt an medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen. Einzige Ausnahme: Teebaumöl für die Haare. Die kosmetische Anwendung ist auch möglich, wenn nur wenige Tropfen des Öls im Shampoo gelöst sind.
Quellenverzeichnis:
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32143916
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32133957
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32097972
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32055216
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31894699
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31859706
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31847159
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31830356